kskit/README.md

6.8 KiB

author title
Nero KsKit für Eisenbahn.exe

KsKit für Eisenbahn.exe

KsKit ist eine Sammlung von Lua-Funktionalität, welche ich auf meinen Anlagen für eine vorbildgerechte Signalisierung einsetze. Die hier geschilderten Anwendungsfälle und Programmschnipsel stellen kein Komplettpacket dar, sondern sind eher wie ein Kuchen anzusehen, aus denen man sich ein paar Rosinen herauspicken darf. Mehrere Anwendungsfälle benötigen überhaupt keinen Lua-Code und sind auch ohne KsKit anwendbar.

Aus dem Basisscript dürfen Teile entnommen werden und anderswo verwendet werden, dabei ist die Herkunft und Versionsnummer zu nennen, z.B. als Quellcode-Kommentar. Die Versionsnummer befindet sich am Anfang des Basisscripts und kann über die Variable KsKitVer abgefragt werden.

Einrichtung

Das KsKit-Verzeichnis wird im EEP-Stammverzeichnis, dort im LUA/ Unterverzeichnis als ganzes hin entpackt.

So sieht das KsKit-Verzeichnis im Windows Explorer aus

Die Einbindung vom Anlagenscript aus erfolgt mittels require("kskit").

Wichtig: Wenn KsKit verwendet wird, darf keine EEPMain definiert sein.

Findet EEP die Dateien von Lua nicht, wird im Ereignisfenster eine Liste von Orten ausgegeben, an denen die Dateien gesucht wurden. Die Orte sind in diesem Fall mit dem Installationsort abzugleichen.

Platzierung von Hauptsignalen

Bei der Platzierung von Hauptsignalen ist eine Reihenfolge einzuhalten:

  • Haltebereich
  • Signalstandort
  • Durchrutschweg
  • Gefahrenbereich wie z.B. Weichen, offene Strecke falls vorhanden

Visualisierung der Reihenfolge. Der Haltebereich wird durch Betonschwellen dargestellt, der Durchrutschweg durch die rostige Schiene und der Gefahrenbereich durch die DKW.

Im Haltebereich hält ein Zug, wenn das Signal einen Haltbegriff zeigt. Dabei muss auf die Länge geachtet werden. Speziell in Bahnhöfen könnte es passieren, das der Haltebereich für einen Zug nicht lang genug ist und dieser teilweise noch in den Weichen des Einfahrweges steht.

Zwischen Haltebereich und Signalstandort kann ein Zwischenraum gehalten werden. Dieser kann im Signal-Dialog unter "Halteabstand" in Metern angegeben werden. Dies entspricht der Situation beim Vorbild, wo Züge ja nicht direkt am Signal, sondern etliche Meter davor stehen.

Der Durchrutschweg dient beim Vorbild als Pufferzone, falls ein Zug es nicht schafft, rechtzeitig am Signal zu halten. Beim Vorbild ist dieser Bereich bis zu 200 Meter lang. Da EEP in der Lage ist, Züge "sofort" anzuhalten, ist der Durchrutschweg nicht zwingend notwendig und kann auf Spielanlagen oder in Schattenbahnhöfen weggelassen werden.

Der Gefahrenbereich ist in den meisten Fällen der Weichenbereich im Bahnhofskopf. Alternativ kann es sich auch um eine niveaugleiche Kreuzung oder ein bewegliches Brückenelement handeln. Ebenfalls gehört der folgende Streckenabschnitt zum Gefahrenbereich, da sich hier noch ein Zug befinden könnte, sowie der Haltebereich des darauffolgenden Hauptsignales.

Haltstellungskontakt

Um die Sicherheit der Signalschaltungen zu gewährleisten, ist es notwendig, jedes Hauptsignal mit einen Haltstellungskontakt zu versehen.

Haltstellungskontakt im Beispiel

Der Haltstellungskontakt wird im Bereich des Durchrutschweges platziert, also in etwas Abstand hinter dem Signal.

Fahrstrassen

Eine Möglichkeit zur Sicherung von Streckenabschnitten besteht in der Verwendung der EEP-eigenen Fahrstraßenfunktionalität.

Auf das Anlegen der Fahrstrassen wird hier nicht weiter eingegangen, dies kann im EEP-Handbuch nachgeschlagen werden.

Das FS-Startsignal sollte sich, wie in den Tutorials beschrieben, nicht allzu weit nach dem Hauptsignal befinden.

Fahrstrassenzugschluss

In den offiziellen Tutorials wird das FS-Endsignal vor das darauffolgende Hauptsignal platziert.

Der Bereich zwischen FS-Startsignal und FS-Endsignal wird allerdings nicht überwacht. Befindet sich der Haltepunkt des Signales nach dem FS-Startsignal, kann sich in dem dazwischenliegenden Bereich ein kurzes Fahrzeug verstecken und wird mit großer Wahrscheinlichkeit von dem nächsten Durchgangszug gewaltsam "aufgegabelt".

Ebenfalls löst das Heranfahren an das Signal die Fahrstrasse auf, selbst wenn der Zugschluss noch im Weichenbereich steht. Besonderer Fahrstraßenausschlüsse, z.B. für Kreuzungen, wirken dann nicht mehr.

Wem das so nicht gefällt und den Mehraufwand nicht scheut, kann das FS-Endsignal auch nach dem Hauptsignal platzieren. Der nicht überwachte Bereich ist dann im Durchrutschweg. Befindet sich ein kurzes Fahrzeug in dem nicht überwachten Bereich, befindet sich dieses gerade auf der Fahrt in den Folgeabschnitt und entkommt somit der Aufgabelung durch den Zug.

Dies hat den Nachteil, das die Fahrstrasse dann erst nach Abfahrt des Zuges aufgelöst wird. Dadurch bleibt die Einfahrtweg auch für andere Züge versperrt. Davon betroffen sind FS-Startsignale, welche mehr als eine Fahrstrasse zu einem Zielsignal besitzen. Dies ist eine typische Situation für Fahrstraßen nach Einfahrsignalen.

Dem kann abgeholfen werden, indem am Ende des Weichenbereiches ein Signalkontakt angelegt wird, welcher die Fahrstraße auflöst. Der Kontakt muss so eingestellt werden, das er nur bei Zugschluss wirkt. Führen mehere Fahrstraßen über den Kontakt, muss für jede Fahrstrasse ein eigener Kontakt angelegt werden. Die Kontakte müssen so eingestellt werden, das sie nur wirken, wenn die dazugehörige Fahrstraße gerade geschaltet ist.

Fahrstrassenzugschlusstelle via Signalkontakt

Fahrstrassen mittels Lua

Es ist möglich, Fahrstraßen über Lua zu implementieren. Das Lua-Script "Automatic Train Control" macht das z.B. so.

Lua-basierende Fahrstraßen sind nicht direkt über das Gleisbildstellpult ansteuerbar und sind daher nicht sonderlich offen für das händische Eingreifen in den Bahnbetrieb. Sie sind eher für reine Automatikanlagen geeignet.

Die folgenden Kapitel beziehen sich auf die Fahrstraßensignale, die EEP anbietet.

Auswahl von Signalmodellen

Bei den Signalmodellen wird hier zwischen binären, mehrbegriffige und komplexen Signalmodellen unterschieden. Binäre Signalmodelle haben lediglich zwei Stellungen und sind mittels Fahrstrassen einfach zu managen. Ebenfalls passen sie gut zum EEP-Gleisbildstellpult, da dieses nur zwei Stellungen pro Signal anzuzeigen vermag.

Mehrbegriffige Signalmodelle haben, wie es der Name schon sagt, mehere Begriffe, die auch Geschwindigkeitsabstufungen erlauben.

Komplexe Signalmodelle verfügen über weitere Stellungen für Vorsignalisierung des folgenden Hauptsignale oder gesonderte Abfahrtsbefehle. Für eine Vorbildgerechte Ansteuerung muss hier auf Lua zurückgegriffen werden.

Einabschnittsignale

Blocksignale

Mehrabschnittssignale